Hintergrund
»reflect« ist entstanden aus dem Forschungsprojekt »Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung«, an der Hochschule Coburg.
[Projektleitung: Prof. Dr. Julius Heinicke; Projektmitarbeit: Katrin Lohbeck]
Während der Projektzeit wurde durch die Arbeit im Praxisfeld und Recherchen zum (wissenschaftlichen) Diskurs rund um Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung deutlich, dass eine große Forschungslandschaft zu angrenzenden Themen seit dem Beginn der 2000er Jahre entstanden ist, es aber dennoch eine im Verhältnis dazu geringe Anwendung von Methoden und Erkenntnissen in der praktischen Arbeit von Kulturakteur*innen gibt – abseits der Leuchtturmprojekte. Um auf diese Divergenz zu reagieren und alternative Zugänge zum Praxisfeld zu finden, entwickelte sich das Konzept eines angeleiteten, kollektiven Reflexionsprozesses für Kulturinstitutionen: reflect – A COLLECTIVE JOURNEY TO NEW GROUNDS.
Zum Forschungsprojekt »Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung«
Institutionen der (Hoch)kultur sind seit jeher Räume, um gesellschaftliche und politische Entwicklungen künstlerisch zu reflektieren. Eine der großen Herausforderungen für all diese Institutionen, vom Theater über Museen bis zur Landesbibliothek, ist der gesellschaftliche, soziale und kulturelle Wandel. Die Zunahme der Diversität an Lebensentwürfen, kulturellen und sozialen Hintergründen stellt diese Einrichtungen vor die Aufgabe, die unterschiedlichen Gruppen zu erreichen und den Bürger*innen mit und ohne Migrations- und Fluchtgeschichte, Schüler*innen, (internationalen) Studierenden, Menschen mit Behinderung, Senior*innen und Besucher*innen Räume zu geben, komplexe gesellschaftlich-soziale Fragestellungen unserer Zeit zu diskutieren und Möglichkeiten zur kulturellen Verhandlung und Verortung zu geben.
Im Rahmen des Forschungsprojekts »Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung« wurden die Potentiale von Coburger Kultur- und Bildungsinstitutionen für die kulturelle Teilhabe erforscht. Auch wenn Theater und Museen sich zum Beispiel mit der Einstellung von Theater-, Musik- und Museumspädagog*innen den Wirkungsfeldern der Kulturellen Bildung geöffnet haben, bleiben die tatsächlichen „Sphären“ der sogenannten Hochkultur, die Theater, Konzert- und Museumssäle, vielen sozial-gesellschaftlichen Gruppen immer noch verschlossen. Die Forschungsidee des Projekts setzte an diesem – für beide Seiten gewinnbringenden – Wechselspiel zwischen „Hochkultur“ und „Kultureller Bildung“ an.
Titel
reflect – A COLLECTIVE JOURNEY TO NEW GROUNDS, Projektabschluss von »Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung«
Kompetenzfeld
Kulturelle Bildung, (kritische) Kulturvermittlung
Projektleiter
Prof. Dr. Julius Heinicke
Projektmitarbeit
Katrin Lohbeck
Projektzeitraum
01.05.2018–30.06.2022
Publikation
Julius Heinicke/Katrin Lohbeck (Hg.), Elfenbeinturm oder Kultur für alle? Kulturpolitische Perspektiven und künstlerische Formate zwischen Kulturinstitutionen und Kultureller Bildung, München: kopaed 2020.
Mittelgeber
Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst